Bürgerarbeit

Bürgerarbeit ist ein Begriff für sehr unterschiedliche Konzepte zur Ausübung von Tätigkeiten im öffentlichen Interesse, für die es keinen regulären Arbeitsmarkt gibt. Der Begriff “Bürgerarbeit” wird zum Beispiel für Menschen verwendet, die ohne regulären Arbeitsplatz für das Gemeinwohl arbeiten. Für weitere Informationen über Bürgerarbeit klicken Sie hier.

Der Sprachgebrauch in diesem Zusammenhang ist nicht einheitlich. In einigen Fällen wird darunter eine freiwillige Tätigkeit verstanden. In anderen Fällen kann es sich aber auch um die Zuweisung einer Maßnahme in Form einer gemeinnützigen Arbeit handeln. Diese ist mit Sanktionen verbunden, die für die betroffene Person nachteilig sind, wenn sie sich weigert.

Workfare ist ein Konzept der so genannten Workfare (Arbeit + Sozialhilfe = Workfare) in Deutschland. Es zielt darauf ab, Empfänger von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende in Deutschland zu aktivieren und sie in gemeinnütziger Arbeit einzusetzen. Vor 2005: Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe.

Konzept der Bayerisch-Sächsischen Zukunftskommission 1996/1997

Das Konzept der Bürgerarbeit geht ursprünglich auf die “Kommission für Zukunftsfragen der Freistaaten Bayern und Sachsen” zurück, die in den Jahren 1996 und 1997 unter dem Vorsitz von Meinhard Miegel einen dreiteiligen Bericht mit dem Titel: “Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit in Deutschland: Entwicklung, Ursachen, Maßnahmen”. Der Bericht wurde im Jahr 1997 in deutscher Sprache veröffentlicht.

Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende 2005

Die oben genannten Grundgedanken wurden dann bei der Überarbeitung des Sozialhilfe- und Arbeitslosenhilferechts im Zuge des so genannten Hartz-Konzepts nicht mehr aufgegriffen. Das 2005 in Kraft getretene Zweite Buch Sozialgesetzbuch stellt die “Förderung der Erwerbsfähigen” in den Mittelpunkt

Modellprojekt Bürgerarbeit ab 2011–2014

Im Juli 2010 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales das Modellprojekt Bürgerarbeit gestartet. Ab dem 15. Januar 2011 sollen rund 34.000 sogenannte Bürgerarbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden. Getragen wird das Projekt von rund der Hälfte der Jobcenter, die Arbeitslosengeld-II-Empfänger verwalten.

Bewertung

Das Bürgergeld sollte nicht nackt gezahlt werden, sondern an Angebote zur aktiven Beteiligung der inklusiven Gesellschaft geknüpft sein. Die Konservativen sehen auch die Gefahr, dass dadurch reguläre Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor verdrängt werden könnten. Thilo Sarrazin hingegen bezeichnet Konzepte wie Bürgerarbeit und Workfare als “Mittel zur Integration der Unterschicht und zur Vermeidung von Fehlanreizen”