Wer seinen Job verliert und in die Arbeitslosigkeit rutscht, befindet sich in einer besonders herausfordernden Lebensphase. Es bieten sich jedoch auch Chancen und Möglichkeiten, um aus dieser schweren Phase wieder herauszukommen. Eine dieser Chancen ist der Schritt in die Selbstständigkeit. Dabei gilt es jedoch einige Faktoren zu berücksichtigen, damit der Start in die Selbstständigkeit während der Arbeitslosigkeit von Erfolg gekrönt ist.
Fehler Nr. 1: Mangelnde Vorbereitung
Die richtige Vorbereitung ist von entscheidender Bedeutung, wenn Sie sich während der Arbeitslosigkeit selbstständig machen möchten. Dies ist keine leichtfertige Entscheidung, die Sie spontan treffen sollten. Sie werden nur dann Erfolg haben, wenn Sie sich gründlich auf die Selbstständigkeit vorbereiten. Zu einer guten Vorbereitung gehört einerseits die Analyse der eigenen Stärken und Interessen. Andererseits müssen Sie aber auch unbedingt den Markt und die Konkurrenz im Blick haben und darauf achten, dass Ihre Fähigkeiten nachgefragt werden. Viele Selbstständige machen den Fehler, dass Sie Ihre Geschäftsidee nicht ausreichend auf Herz und Nieren prüfen. Oftmals wird die Selbstständigkeit nur als kurzfristige Lösung für die Arbeitslosigkeit betrachtet. Das führt in der Regel zur Pleite, weil das Unternehmen nicht so aufgebaut wird, dass es auf Dauer erfolgreich ist.
Fehler Nr. 2: Kein durchdachter Finanzplan
Die finanzielle Planung gehört zu den größten Fallstricken für Selbstständige. Ein solider Finanzplan ist von großer Bedeutung. Leider unterschätzen viele die Höhe an finanziellen Mitteln, die erforderlich ist, um die Selbstständigkeit nicht nur aufzubauen, sondern diese auch langfristig erfolgreich zu betreiben. Dabei ist das Vorhandensein einer ausreichenden Kapitalmenge vor allem in den ersten Jahren nach der Gründung äußerst wichtig. Jedes Unternehmen benötigt eine gewisse Menge an Liquidität, um in der Geschäftswelt zu überleben. Insbesondere während der Arbeitslosigkeit ist der Mangel an finanziellen Mitteln daher ein großes Problem. Zudem ist nicht nur das Budget knapp. Viele Arbeitslose empfinden ihre Situation als unangenehm und möchten daher schnellstmöglich wieder ein Einkommen erwirtschaften. Das kann dazu führen, dass Entscheidungen voreilig getroffen werden und nicht ausreichend Zeit in die finanzielle Planung gesteckt wird. Werden Sie in einer solchen Situation von unerwarteten Ausgaben überrascht, kann dies im schlimmsten Fall zur Beendigung Ihrer Selbstständigkeit führen.
Fehler Nr. 3: Keine rechtliche Absicherung
Wer sich in die Selbstständigkeit wagt, muss unbedingt auch die rechtlichen Aspekte berücksichtigen. Eine fehlende rechtliche Absicherung gehört zu den größten Fehlern, die Selbstständige machen können. Schließlich ist nicht nur die Gründung des Unternehmens ein Rechtsakt, auch die laufenden rechtlichen Verpflichtungen müssen erfüllt werden. Hierzu zählen unter anderem:
- Vertragsrecht
- Absicherung gegen Haftungsrisiken
- Steuerangelegenheiten
Die Vernachlässigung einer ausreichenden rechtlichen Absicherung gehört zu den häufig gemachten Fehlern unter Selbstständigen, die während der Arbeitslosigkeit gründen. Man hat den Wunsch, möglichst schnell wieder die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und schenkt den rechtlichen Aspekten daher nicht ausreichend Beachtung. Eine unzureichende Gestaltung der Verträge oder eine Vernachlässigung von steuerlichen Pflichten kann jedoch schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Diese sollten Sie unbedingt vermeiden und schon beim Start in die Selbstständigkeit darauf achten, dass Sie allen rechtlichen Verpflichtungen nachkommen.
Fehler Nr. 4: Mangelnde Anpassungsfähigkeit
Ein ebenfalls häufig gemachter Fehler ist die fehlende Anpassungsfähigkeit, was das Geschäftsmodell betrifft. Die heutige Geschäftswelt ist ständigen Veränderungen unterworfen und eine Geschäftsidee, die in den vergangenen Jahren super funktioniert hat, kann heute schon veraltet sein und keine Erträge mehr generieren. Wer also starr an einem bestimmten Geschäftsmodell festhält, wird aller Voraussicht nach früher oder später vom Markt bereinigt werden. Insbesondere während der Arbeitslosigkeit besteht ein großer Druck, wieder schnell eine neue Einkommensquelle ausfindig zu machen. Das kann dafür sorgen, dass man den Fokus zu sehr auf eine bestimmte Idee legt und sich auf diese versteift. In einem solchen Fall kommt es meist weder zu einer realistischen Bewertung der eigenen Fähigkeiten noch zu einer Analyse der Marktsituation. Dabei ist ein starres Geschäftsmodell in der Regel bereits bei der Gründung zum Scheitern verurteilt. Achten Sie daher unbedingt darauf, sich nicht zu sehr auf eine bestimmte Geschäftsidee zu fokussieren und bleiben Sie flexibel, um auf sich verändernde Marktgegebenheiten reagieren zu können.
Fehler Nr. 5: Fehlende Vorsorge für die Rente
Ein großer Fehler von angehenden Selbstständigen, die ein Unternehmen während der Arbeitslosigkeit gründen, ist eine mangelhafte Altersvorsorge. Angestellte können sich darauf verlassen, dass sie später eine gesetzliche Rente vom Staat erhalten, bei Selbstständigen ist dies allerdings nicht der Fall. Sie sind nicht dazu gezwungen, in eine Rentenversicherung einzuzahlen. Während der Arbeitslosigkeit liegt der Fokus meist darauf, in kurzer Zeit wieder die finanzielle Stabilität zu erreichen. Dementsprechend rückt die Einzahlung in eine Rentenversicherung zur Altersvorsorge in den Hintergrund. Dabei ist das ein großer Fehler, da Selbstständige keine Rente vom Staat erhalten. Selbstständige müssen sich daher selbst um ihre Altersvorsorge kümmern. Sorgen Sie nicht rechtzeitig vor, ist Ihre finanzielle Absicherung im Alter gefährdet und Sie könnten unter Altersarmut leiden. Dementsprechend ist es von großer Bedeutung, dass Sie möglichst früh Gelder in eine Rentenversicherung einzahlen, von der Sie im Alter profitieren. Erstellen Sie einen umfangreichen Finanzplan und rechnen Sie genau durch, wie viel Geld Sie monatlich in die Rentenversicherung einzahlen müssen, um im Alter versorgt zu sein. Grundsätzlich ist eine private Rentenvorsorge trotz Arbeitslosigkeit möglich.
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